Verband Deutscher Lehrkräfte im Ausland

Der VDLIA beim Austauschforum der ZfA in Berlin

Kritik an der ersatzlosen Streichung der Qualitätsentwicklung – von Dr. Thomas Lother

Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen hatte am 14.05.2024 zum alljährlichen Austauschtreffen nach Berlin eingeladen, bei dem alle Mittlerorganisationen und Verbände zu einem Informations- und Meinungsaustausch zusammenkommen.

Nach der Zusammenfassung der Ergebnisse des interaktiven Austauschs berichteten Frau Heiko Toledo (Leiterin der ZfA) und weitere Vertreterinnen der ZfA zunächst über den Stand der Organisation der Kommunikation zwischen Entsendebörde, der Vernetzung der DAS untereinander und die regionalen Netzwerktagungen.

Herr Oliver Bientzle (Leiter des Referats 605, Auslandsschulen/Sport im Auswärtigen Amt) sowie Herr Thomas Mayer, der Vorsitzende vom Bund-Länder-Ausschusses für schulische Arbeit im Ausland (BLASchA), referierten anschließend über die aktuelle Situation der Deutschen Auslandsschulen angesichts der bereits erfolgten und noch zu erwartenden Kürzungen. Im Grundsatz bedeutet das, dass die Parameter für die Fortsetzung der finanziellen und personellen Förderung die Quantität und die Qualität der Abschlüsse sein werden. Das bedeutet nicht, dass das AA oder die ZfA Schulen schließen würden, denn von der Rechtsform her seinen diese Schulen ja Privatschulen. Dabei wurde ausdrücklich auf das Auslandsschulgesetz verwiesen, dem zu Folge sich jede Auslandsschule finanziell tragen muss.

Verwiesen wurde auch auf den angekündigten Masterplan für die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik des Auswärtigen Amtes, der sich in der Ressortabstimmung befinde und somit zeitnah verabschiedet werden soll.

Die Vertreterinnen und Vertreter der Beiräte (Direktorenbeirat, Vorständebeirat, Verwaltungsleitungsbeirat) und der Verbände (GEW/AGAL, VDLiA, die DS Iberien und der WDA) hatten im Anschluss Gelegenheit, ihre Situationsbeschreibung zu den aktuellen Herausforderungen vorzutragen und vor den Auswirkungen der Kürzungen auf die Qualität der DAS und die Motivation für die Lehrkräfte zu warnen. Die Grundforderung aller Verbände war die nach Transparenz, klaren Ansagen und deutlich definierten Übergangszeiten bei einer tatsächlichen Einstellung der Förderung. Verwiesen wurde aber auch auf die Konkurrenz von Privatschulen, insbesondere in Südostasien, im Bemühen um die Schülerinnen und Schüler. Während nationale und internationale Schulen hier mehr investieren würden (als Beispiel wurde Frankreich genannt), würde Deutschland gegen den Trend kürzen. Dies sei nicht nachvollziehbar und schwerlich zu begründen. Des Weiteren wurde eine bessere und vor allem koordinierte und professionelle Außendarstellung der Deutschen Auslandsschulen im internationalen Wettbewerb der Bildungsanbieter angeregt.

Für den VDLiA übte dessen Vorsitzender, Herr Dr. Thomas Lother, Kritik an der ersatzlosen Streichung der für die Qualitätsentwicklung so wichtigen Prozessbegleiter und an der Umstellung der Vorbereitungslehrgänge auf Online-verfahren.

Angesichts der gestiegenen Anforderungen und Ausweitung von Aufgaben der Lehrkräfte fordert der VDLiA auch eine Reduzierung der aktuellen Unterrichtsverpflichtung von 25,5 Stunden Unterrichtsverpflichtung, der – wie im Inland oft üblich – keine Abminderungskontingente gegenüberstehen. Des Weiteren fordert der VDLiA mehr Flexibilität bei Arbeitsverträgen auch im Ausland (z.B. Teilzeitverträge, Splittingmöglichkeiten bei Paaren von Lehrkräften etc.).

Bei aller Kritik waren sich aber alle Vertreterinnen und Vertreter der Verbände einig, dass sie gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt und der ZfA um eine gute finanzielle und personelle Ausstattung der DAS ringen und dafür das Austauschforum auch in Zukunft eine Plattform bieten soll, auf der man sich konstruktiv austauschen will.

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