Aktuelle Verbandszeitschrift geht bald in die Post
„In den vergangenen Jahren gab es in Brasilien nicht viel zu feiern. Manches aber schon. Ein wichtiger Gedenktag steht den Brasilianern am 25. Juli 2024 ins Haus: Die (offiziell) erste Ankunft angeworbener deutscher Siedler ist dann genau 200 Jahre her“, so beginnt das Kapitel über die Deutschen in Brasilien in Andreas Nöthens Buch Brasilien. Gesellschaft – Kultur – Politik, erschienen in diesem Jahr im Kohlhammer Verlag.
Wer sich vornehmlich in anderen Weltgegenden herumgetrieben hat, der wird eher per Zufall auf dieses Datum gestoßen sein, – wie ich auf der didacta 2024, wo mich Herr Reisky von Dubnitz, der Beauftragte des Schulvorstandes des Colégio Visconde de Porto Seguro auf das Datum aufmerksam machte, mich motivierte, es durch einen Schwerpunkt in unserer Zeitschrift zu würdigen und mich mit Frau Daniela Rothfuss vom Martius-Staden-Institut bekannt machte, die mir mit Informationen Kontakten und einem eigenen Beitrag in unserer aktuellen Verbandszeitschrift weiterhalf. Inzwischen habe ich einiges über Brasilien gelernt, vor allem, dass der Informationsfluss allgemein dürftig ist. Ereignisse, die Brasilien erschüttern (oder wenigstens bestimmte Regionen dieses riesigen Landes) wie die großen Überschwemmungen in Rio Grande do Sul im Mai dieses Jahres, von denen auch Deutsche Profilschulen betroffen waren, waren deutschen Medien kaum eine Notiz wert, und auch das Jubiläum der deutschen Einwanderung wurde eher sporadisch gewürdigt.
Umso angebrachter erscheint es mir, dies in unserer Zeitschrift zu tun, denn auf dem Gebiet des Bildungswesens sind die Beziehungen bedeutend. Es gab dort von der Einwanderung bis zum Zweiten Weltkrieg eine lange Tradition deutscher Schulen in den Siedlungsgebieten deutschsprachiger Immigranten. Heute gibt es in Brasilien (Stand August 2024) vier – z.T. sehr große – Deutsche Schulen, 18 DSD-Schulen und 23 Fit-Schulen, dazu drei Goethe-Institute. Nicht alle können im aktuellen Heft vorgestellt werden. Platz soll bleiben für Informationen jenseits des engeren Schulbereichs, für die Geschichten und Hintergründe deutschsprachiger Menschen in Brasilien, die Vorstellung des Martius-Staden-Instituts, das sich dieser Geschichte widmet und für persönliche Erinnerungen und Eindrücke an ein Leben in Brasilien oder zwischen den beiden Ländern Brasilien und Deutschland. Den Abschluss bildet ein Interview mit Vertretern des Goethe-Instituts São Paulo. Allen, die dazu beigetragen haben, dass wir in diesem Heft mehr über Deutsch in Brasilien erfahren dürfen, sei schon an dieser Stelle herzlich gedankt.
Ich wünsche allen Interessierten viel Spaß beim Lesen. In Kürze wird Ihnen das Heft per Post zugeschickt (wo auch immer in der Welt Sie zurzeit im Einsatz sind). Die digitale Version können sich Mitglieder bald auch im internen Bereich der Homepage herunterladen.
Ihr Hans-Martin Dederding,
Chefredakteur von „Deutsche Lehrkräfte im Ausland“