Verband Deutscher Lehrkräfte im Ausland

VDLIA bei Austauschforum der ZfA in Berlin

„Wir werden den Masterplan weiterhin ehrgeizig verfolgen“ – von Dr. Thomas Lother.

Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen hatte am 04.06.2025 zu dem alljährlichen Austauschtreffen nach Berlin eingeladen, bei dem alle fördernden Stellen, Beiräte und Verbände zu einem Informations- und Meinungsaustausch zusammenkommen.
Die oben zitierte Überschrift war die zentrale Aussage von Herrn Oliver Bientzle (Leiter des Referats 605, Auslandsschulen/Sport im Auswärtigen Amt). Er verwies auf die unsichere Haushaltslage und betonte, dass bei den Deutschen Auslandsschulen (DAS), als einziger Kulturmittlerinstitution keine Kürzungen vorgenommen worden seien. Angesichts neuer Herausforderungen müsste das bisherige System der Förderung von DAS mit Lehrkräften und finanziellen Förderungen auf den Prüfstand. Perspektivisch werden also bestehende Schulen aus dem bisherigen System der DAS herausfallen und neue Deutsche Schulen in Regionen, die für Deutschland geopolitisch bedeutsam seinen, hinzukommen. (Baltikum, Zentralasien, Vietnam)
Herr Dr. Jochen Schnack vom Bund-Länder-Ausschusses für schulische Arbeit im Ausland (BLASchA) versicherte, dass die Lehrkräfteversorgung der DAS nicht gefährdet sei, auch wenn, wie im Inland, nach wie vor ein „Arbeitnehmermarkt“ zu konstatieren sei, was die „Lehrkräfte wählerischer mache.“ Die Einführung der Doppelregionen hinsichtlich der Erstellung von Prüfungsaufgaben habe sich bewährt und für das Fach Deutsch werde eine einheitliche, zentrale Abschlussprüfung angestrebt.
Frau Heiko Toledo (Leiterin der ZfA) verwies auf den regen Gebrauch von Sprechstunden auf Lernplattformen, was auch der Qualitätsverbesserung von Lehrkräften diene.


Die Vertreterinnen und Vertreter der Beiräte (Schulleitungsbeirat, Vorständebeirat, Verwaltungsleitungsbeirat) warnten jedoch vor großer Verunsicherung im Gesamtsystem der DAS, da keine klaren Rahmenbedingungen vorhanden sind und somit keine Planungssicherheit herrsche. Der finanzielle Druck durch bereits erfolgte reduzierte Förderbeiträge habe zu Erhöhung von Schulgebühren geführt, was sich z.T. schon negativ auf die Anmeldezahlen auswirke. Ein Teufelskreis.
Erstmals war der im November 2024 institutionalisierte Beirat der Schülervertretung durch drei Schüler*innen aus Abu Dabi, Peking und Belgrad vertreten, die betonten, wie sehr sie den auf selbständiges Denken ausgerichteten Unterricht und die Wertevermittlung der DAS schätzten, die oft im Gegensatz zu einem starren Frontalunterricht im Gastland stünden.
Die Verbände (VDLiA, GEW/AGAL, die DS-Iberien und der WDA) unterstützen die Beiräte in ihrem generellen Anliegen, dass Bildung nicht operationalisiert werden dürfe.
Für den VDLiA bekräftigte dessen Vorsitzender, Herr Dr. Thomas Lother, die Forderung nach einer haushalterischen Trennung von Personalkosten und Schulförderung.
Einig waren sich Beiräte und Verbände in Ihrer Forderung nach mehr Transparenz und Einbeziehen ihrer Expertise in den laufenden Planungsprozess.

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